Als Naturkosmetik bezeichnet man Kosmetika, die aus natürlichen Rohstoffen hergestellt sind. Im Gegensatz zur herkömmlichen Kosmetik, enthalten Naturkosmetik Produkte keine schädlichen Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene, synthetische Duftstoffe, Paraffine und andere Erdölprodukte. Die herkömmliche Industrie setzt unter anderem hormonell wirksame Stoffe ein, die mit allerlei Nebenwirkungen und sogar Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Die Inhaltsstoffe in Naturkosmetik hingegen sind überwiegend pflanzlicher, aber auch mineralische oder tierischer Herkunft. Aus diesem Grund ist Naturkosmetik wesentlich schonender und hautverträglicher als konventionelle Kosmetik.
Pflanzliche Inhaltsstoffe
- Aloe Vera
- ätherische Öle
- Hydrolate
- Pflanzenöle
- Sheabutter
Tierische Inhaltsstoffe
- Bienenwachs
- Honig
- Lanolin (Wollwachs)
- Milch
Mineralische Inhaltsstoffe
- Heilerde
- Lavaerde (Ghassoul)
- Mineralsalze
Warum verwendet man in der klassischen Kosmetik schädliche Bestandteile wie Parabene?
Parabene werden als günstige Konservierungsmittel eingesetzt, die einen vorzeitigen Verderb der Kosmetik verhindern sollen. Sie stehen seit Jahren in Verdacht, in den Hormon-Haushalt des Menschen einzugreifen. Sie ähneln in ihrer chemischen Struktur dem weiblichen Geschlechtshormon und gehören zu den Hauptauslösern von Allergien und Hautverträglichkeitsreaktionen. Produkte mit hohem Wassergehalt, wie zum Beispiel Bodylotionen würden aber ohne Konservierungsmittel Bakterien oder Schimmelpilze bilden. Enthaltene Öle und Fette würden schon bald ranzig werden. Eine Konservierung der Schönheitsprodukte ist also unbedingt notwendig. Gibt es aber stattdessen natürliche Konservierungsmittel?
Die Gründerin von i+m Naturkosmetik Inge Stamm, beobachtete schon damals als Hebamme immer wieder, dass Neugeborene auf die gängigen Pflegeprodukte mit Hautreizungen reagierten. Daher entschloss Sie sich eine Kosmetik zu entwickeln, die auf schädliche Konservierungsstoffe, Mineralöle und alles Synthetische verzichtet. In der Naturkosmetik setzt man auf natürliche Konservierungsmittel wie Bio-Alkohol und ätherische Öle. Thymian, Rosmarin und Gewürznelken, die als Bakterienkiller bekannt sind, können eine Verkeimung der Produkte wirksam verhindern. Auch wässrig-alkoholische Heilpflanzenauszüge (Essenzen) verlängern die Haltbarkeit der Naturkosmetik. Aber schon bei der Herstellung der natürlichen Pflegeprodukte gilt ein keimfreies Arbeiten in der Produktion als wichtigste Voraussetzung für ein hochwertiges Produkt. Der Naturkosmetik-Pionier Dr. Hauschka geht hier als gutes Beispiel voran, da die natürlichen Pflegeprodukte unter den gleichen hygienischen Standards wie die Medikamente der Wala Gruppe hergestellt werden. Ebenso wichtig ist die Wahl der Verpackung. Um ein Produkt keimfrei zu halten eigenen sich am besten Pumpspender, da hierdurch wenig Luft und Feuchtigkeit in das Produkt gelangt. Befindet sich eine Creme aber in einem normalen Tiegel, empfiehlt es sich das Produkt nur mit einem sauberen Spatel zu entnehmen oder sich wenigsten vorher gründlich die Hände zu waschen.
So erkennen Sie „echte“ Naturkosmetik
Die Verwendung des Begriffes „Naturkosmetik“ ist weder klar definiert, noch gesetzlich geregelt. Das bedeutet, dass jeder Hersteller seine eigenen Richtlinien für Naturkosmetik entwickeln kann. Die Kosmetikbranche unterscheidet hier zwischen naturnaher Kosmetik und echter Naturkosmetik. Naturnahe Kosmetika werden weitgehend konventionell hergestellt und enthalten sehr wenige oder nur einzelne Inhaltsstoffe, die natürlichen Ursprungs sind. In echter Naturkosmetik hingegen sind, bis auf weniger Ausnahmen, nur natürliche enthalten. Leider ist das für den Verbraucher auf der Verpackung nicht sofort ohne Vorkenntnisse ersichtlich. Um hier etwas Licht ins Dunkle zu bekommen, wurde im Jahr 2001 auf Initiative von Naturkosmetik-Herstellern ein Öko-Siegel vom Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (BDIH) ins Leben gerufen. Es steht für kontrollierte Naturkosmetik und gehört mittlerweile zu den bekanntesten Siegeln in Deutschland. Bei Produkten, die das BDIH Siegel tragen, stammen die Rohstoffe, so weit möglich, aus biologischem Anbau oder kontrollierter Wildsammlung. Verzichtet wird auf synthetische Farb- und Duftstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte, sowie auf Tierversuche.
Mittlerweile existieren noch viele weitere Siegel für kontrollierte Naturkosmetik. Zu den wichtigsten Siegeln gehören BDIH, NaTrue, Ecocert, Demeter, ICADA und COSMOS.
Es gibt aber noch eine ganze Reihe an Naturkosmetik ohne Zertifizierung. Hier sollte man genau auf die Auflistung der kosmetischen Inhaltsstoffe nach INCI schauen. Diese werden auf dem Produkt oder Verpackung in abnehmender Reihenfolge aufgelistet.